Wenn die Brille nicht mehr ausreicht – Vergrößernde Sehhilfen
Für Menschen mit stark eingeschränktem Sehvermögen reicht oft die Korrektion mit Brillen oder Kontaktlinsen nicht mehr aus. Sie benötigen zusätzlich eine Vergrößerung der betrachteten Objekte. Dazu steht eine große Auswahl an vergrößernden Sehhilfen zur Verfügung. Wem und wann vergrößernde Sehhilfen helfen, erklären wir in diesem Artikel.
Ist die Sehleistung auch mit Hilfe „normaler“ Sehhilfen wie Brillen und Kontaktlinsen nicht mehr ausreichend, um den Alltag zu bewältigen, spricht man von einer
Sehbehinderung. Der Grund für eine solche
Sehbeeinträchtigung kann unterschiedliche Ursachen haben und in jedem Alter auftreten. Die Ursache liegt meist bei Erkrankungen der Netzhaut oder des Sehnervs, die vom Augenarzt festgestellt werden müssen. Sehbeeinträchtigung durch zerstörte Sinneszellen sind meist mit therapeutischen Maßnahmen wie beispielsweise einer Operation oder durch Medikamente nicht behebbar.
Bei reduzierter Sehschärfe, die durch
Funktionsausfälle im Bereich der Netzhaut oder des Sehnervs entstanden ist, bedarf es zusätzlicher Hilfsmittel – sogenannter
vergrößernder Sehhilfen. Sie können im Idealfall die Einschränkungen aufgrund der geringen Sehschärfe ausgleichen.
Eine Vergrößerung der betrachteten Objekte kann hauptsächlich dann hilfreich sein, wenn das
zentrale Sehen durch krankhafte Veränderung der Netzhautmitte, also der
Makula, herabgesetzt ist. An den Stellen der Netzhaut, die nicht mehr funktionstüchtig sind, ist kein genaues Erkennen möglich. Es entstehen
Bildausfälle. Optische und
elektronische Sehhilfen sind Erfolg versprechend, wenn im zentralen Bereich der Netzhaut noch genügend intakte Sehzellen vorhanden sind.
Die Versorgung mit vergrößernden Sehhilfen geschieht nach einem
ausführlichen Beratungsgespräch. Bei der Wahl der am besten geeigneten vergrößernden Sehhilfen, müssen medizinische, physiologische, optische und psychologische Voraussetzungen beachtet werden. Je nach Ursache der Seheinschränkung und noch vorhandener Sehschärfe ergibt sich unter
Berücksichtigung der Lebensgewohnheiten ein
Vergrößerungsbedarf. Danach kann aus einer Reihe von vergrößernden Sehhilfen ausgewählt und ausprobiert werden.
Mit einer
verstärkten Lesebrille oder
Lupenbrille lässt sich bei beidäugiger Versorgung eine maximal
dreifache Vergrößerung erzielen. Stärkere Lupenbrillen mit bis zu 12-facher Vergrößerung werden nur einäugig angepasst und können im unteren Teil eines Brillenglases mit Fernkorrektion eingearbeitet werden. Somit kann man die gewohnte Umgebung wahrnehmen, ohne die Brille absetzen zu müssen. Es gibt unterschiedliche Systeme, die unter dem Begriff
Fernrohr-Lupen-Brillen zusammengefasst werden.
Lesegläser und
Handlupen erreichen zwar mitunter höhere Vergrößerungen, eine Zeitungsspalte überblicken lässt sich aber nur mit bis zu 4,5-facher Vergrößerung. Die Auswahl an Lupen ist groß. Bevorzugt werden
Lupen mit Beleuchtung, da gerade bei älteren Menschen der Lichtbedarf erhöht ist.
Die elegantere Lösung sind
elektronische Lesehilfen oder
Bildschirmlesegeräte. Dank
flexibler Vergrößerungsstufen, integrierter Beleuchtung und Fotofunktionen sind selbst kleinste Details wieder entspannter zu erkennen. Als
Hilfsmittel für die Ferne, etwa zur Orientierung in der Umgebung, dienen kleine
Fernrohre, sogenannte Kepler- Handmonukulare.
Anfangs erfordert der Umgang mit vergrößernden Sehhilfen etwas Training, da die Sehabstände meist verkürzt und anders als gewohnt sind.
Wurde durch einen Arzt festgestellt, dass das Sehvermögen in einem hohen Maße eingeschränkt ist und vergrößernde Sehhilfen benötigt werden, klären wir auf, über die diversen Alternativen, die hier zum Einsatz kommen können. Kontaktieren Sie uns gerne zur Terminvereinbarung oder für nähere Auskünfte.
Beitrag: Rocktician.com, Bilder: Rocktician/Pexels